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Geflügelpest H5N8

06. 11. 2014 | 01. 09. 2015

Erst einmal die gute Nachricht: Wie das LAVES berichtet, ist eine Gefährdung der Bevölkerung nach wir vor nicht gegeben. „Die aus anderen Ländern berichteten Infektionen bei Menschen erfolgten erst nach intensiven direkten Kontakten zu infiziertem Hausgeflügel. Es ist leicht nachzuvollziehen, dass dort, wo Mensch und Geflügel unter einem Dach eng miteinander leben, aus Sicht der Seuchenhygiene wesentlich schlechtere Bedingungen herrschen als in unseren Regionen mit einer ganz anderen Struktur der Tierhaltung“.

Beim Stichwort Vogelgrippe fällt vielen auch der Subtyp H5N1 ein. Auch Thomas C. Mettenleiter, Präsident des FLI, erinnert daran: "Wir haben eine Situation, die uns daran erinnert, was wir 2006 bei H5N1 erlebt haben. An dem Erreger H5N1 steckten sich weltweit seit 2003 weit über 600 Menschen an; zahlreiche Infizierte starben.

Wie kam das Virus nach Europa?

Ganz zweifelhaft ist die Theorie, dass das Geflügelpest-Virus über Zugvögel aus Südkorea zu uns gelangen konnte. Es ziehen keine Vögel von Südkorea nach Deutschland. Da müsste schon an Zwischenstationen, an denen Zugvögel mehrerer Arten aufeinander treffen, dass Virus übertragen und so in Etappen westwärts gegeben worden sein.

Auch der NABU, Niedersachsen fordert, die Infektionswege der betroffenen Mastanlagen zu identifizieren. Dazu müssten die Waren- und Materialströme der infizierten Betriebe untersucht werden, ebenso die Küken und Bruteier, die einen weitaus besseren Zugang zu Mastbetrieben haben, als Wildvögel. Der NABU-Landesvorsitzende warnt davor, Zugvögel voreilig für das aktuelle Auftreten der Geflügelpest verantwortlich zu machen. Im Gegenteil sollte alles versucht werden, um unsere Wildvögel vor der Ausbreitung des Virus aus Geflügelmastanlagen zu schützen.

Gerade nach dem Auftreten des hochinfektiösen Virus im Kreis Cloppenburg zeige sich „nun erneut und in aller Deutlichkeit, dass der Weg der bisherigen industriellen Landwirtschaft, gerade auch der Konzentration der Geflügelhaltung, ein gefährlicher Irrweg ist“, sagte Dr. Buschmann. „Hier werden nun Kreaturen zu Zehntausenden getötet, sind direktes Fanal dieser Massentierhaltung. Ohne eine Abkehr von dieser massenhaften Haltungsweise und diesem unvertretbar billigen Fleischkonsum werden wir so etwas immer wieder erleben – und auch die Folgen für die Umwelt!“, mahnte der NABU-Landesvorsitzende die „überfällige Agrarwende“ an, die auch von den Verbrauchern mitgetragen werden müsse.

 

NWZ vom 05. 10. 2012

Euro 650.000,00 aus Steuermitteln konnten diese Geflügelpest auch nicht verhindern!

Bruteier und Eintagsküken reisten weltweit um ein Tausendfaches häufiger und wesentlich schneller herum als Zugvögel und hätten weitaus besseren Zugang zu Ställen als Wildvögel. „Es liegt daher auf der Hand, dass auch jetzt die Ursachen für das Auftreten des H5N8-Virus eher bei den Praktiken und Warenströmen der modernen Geflügelhaltung zu suchen sind als bei ziehenden Wildvögeln“, sagt Dr. Holger Buschmann. Bislang ist außerdem noch kein Fall bekannt geworden, in dem Nutzgeflügel aus Freilandhaltung oder kleinen Privathaltungen betroffen war, obwohl dieses leichter mit Wildvögeln in Kontakt kommen könnte. „Die Geflügelpest ist ein Symptom der Massentierhaltung in Zeiten der Globalisierung“, betont der NABU-Landesvorsitzende. „Betriebe, deren Tiere artgerecht gehalten werden, können nicht eingeschränkt werden, wenn das Virus-Problem durch Massenbetriebe entstanden ist. Wildvögel sind nur die Opfer der Geflügelpest-Ausbrüche in Nutzflügelbeständen, die mit sich mit dem Virus infizierten und somit nun Überträger geworden sind. Man kann ihnen jedoch nicht die Schuld an der Entstehung geben“, so Buschmann weiter.

Der NABU fordert daher, Wildvögel wie Nutzgeflügel vor gegenseitigen Ansteckungen zu schützen. Dazu seien strikte Sicherheitsmaßnahmen für alle industriellen Nutzgeflügelbetriebe umzusetzen, wie geeignete Filter in Abluftanlagen, geordnete Entsorgung von Abfallstoffen und Abwässern, sowie der obligatorische Transport von Tieren in geschlossenen Lkw. Entsprechende Betriebe dürften in Zukunft nicht mehr in Konzentrationsgebieten von Wildvögeln genehmigt werden.

In Südkorea traten im vergangenen Winter größere von H5N8 hervorgerufene Massensterben von Wildvögeln jeweils erst dann auf, nachdem in der Umgebung ein Nutzgeflügelbetrieb von H5N8 befallen war. Dort waren Wildvögel die Opfer der Vogelgrippe-Ausbrüche in Nutzgeflügelbeständen, nicht die Täter, die das Virus übertragen haben.

„Die Diskussion über eine Einführung von einer flächendeckenden Stallpflicht zeigt mal wieder, wie hier mit Tierschutzproblemen umgegangen wird: Anstatt sich alle in Frage kommenden Übertragungswege des Virus anzusehen, wird der Fokus lediglich auf die Einführung einer Stallpflicht gelegt - was das für die Tiere bedeutet und ob für diese Tiere überhaupt ein relevantes Infektionsrisiko besteht, wird dabei völlig außer Acht gelassen“, so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Darüber hinaus führt die Aufstallung zu einer eklatanten Veränderung der Struktur der Geflügelhaltung, die der mehrheitlichen Forderung der Bürger nach einer tiergerechten Haltung immer weniger gerecht wird und die tiergerechteste aller Haltungsformen - die Freilandhaltung - ins Aus drängt.

Medienberichte

Jetzt ist jetzt offiziell: Anbei die Zusammenfassung der Untersuchungen zur Vogelgrippe aus der Sicht von Ornithologen. Die Autoren weisen klar nach, dass das massentierhaltungsfreundliche, von der Bundesregierung mir viel Geld unterstützte Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hier Untersuchungsergebnisse "hervorgebracht" hat, die den wissenschaftlichen Standards nicht genügen. Die Aussage vom FLI ist somit nachweislich unwahr. Wildvögel haben im Prinzip keinen maßgeblichen Anteil an der Ausbreitung der Vogelgrippe (und auch nicht die kleinen Stall- und Freilandhaltungen von Nutztieren, die man natürlich möglichst verdrängen will), sondern die Vogelgrippe geht aus der Massentierhaltung hervor!

22. 12. 2014 - Kreiszeitung - Vogelgrippe greift um sich

20. 12. 2014 - Kreiszeitung - Mögliche neue Fälle von Vogelgrippe

18. 12. 2014 - NWZ - Aus Vorsicht 90.000 weitere Tiere gekeult

18. 12. 2014 - Kreiszeitung - Alle Proben bislang negativ

17. 12. 2014 - NWZ - Land gibt Seuchenalarm

17. 12. 2014 - Kreiszeitung - Das Keulen hat begonnen

17. 12. 2014 - Weser Kurier - Vogelgrippe trifft Geflügelhochburg

16. 12. 2014 - Kreiszeitung - Veterinäre bestätigen Vogelgrippe in Cloppenburg

15. 12. 2014 - MKonline - Vogelgrippe - Verdachtsfall in Cloppenburg

29. 11. 2014 - NWZ - Letzter Auslauf vor der Aufstallung

27. 11. 2014 - Kreiszeitung - Geflügel muss ab Sonnabend in den Stall

26. 11. 2014 - NWZ - Land weiter gegen Stallpflicht

25. 11. 2014 - NWZ - Geflügelverband fordert Stallpflicht

24. 11. 2014 - NWZ - Krisentreffen zu Vogelvirus

18. 11. 2014 - Kreiszeitung - Geflügelhalter auf der Hut

08. 11. 2014 - Kreiszeitung - Landkreis rüstet sich für die Geflügelpest

07. 11. 2014 - SpiegelOnline - Geflügelpest - Wie kam das H5N8-Virus nach Mecklenburg-Vorpommern?

06. 11. 2014 - NDR - Geflügelpest in Mecklenburg-Vorpommern

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