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Maiswüste Deutschland - durch Biogas

Die Nutzung der Ressource Boden durch den ständig wachsenden Maisanbau ist weder als vorausschauend noch als nachhaltig einzuordnen. Nach einer Studie der Umweltstiftung WWF belohnt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Strom aus Biogas mit umgerechnet jährlich 3.000 Euro pro Hektar.

ZEITonline vom 14. 07. 2011 - Biostrom, nein danke!

Biogas ist lobenswert, aber nur, da, wo organischer Abfall auch anfällt und nicht erst zu diesem Zweck angebaut werden muss.

Dem Flächenverbrauch für die Monokulturen muss unbedingt Einhalt geboten werden, weil durch diesen der Natur unwiederbringlich wertvolles Land entzogen wird.

Die Nährstoffproblematik aus der Tierhaltung wird durch die ausgebrachten Gärreste noch verschärft. Da durch den Biogasprozess nur geringe Nährstoffmengen metabolisiert werden und die meisten landwirtschaftlichen Nutzflächen mit Nährstoffen aus der Tierhaltung nach den Vorgaben aus der Düngemittelverordnung belegt sind, kommen die Nährstoffe aus den Gärresten noch zusätzlich auf die Äcker. Für eine 500 KW-Anlage werden hierfür rund 150 Hektar angesetzt.

In der Natur hängt alles mit allem zusammen. Auf blühenden Wiesen gibt es vermehrt Insekten, die wiederum Nahrungsgrundlage von Vögeln sind. Auch bilden Wiesen, Hecken oder Büsche Schutz für diese Tiere sowie für alle anderen Lebewesen der Feldflur.

An vielen Stellen ist durch sie aber bereits die Artenvielfalt zurückgegangen, mit umfangreichen Auswirkungen auf die darauf aufbauende Nahrungskette.

Das Beispiel Schwarzwild macht das sehr deutlich; der intensive Maisanbau sorgt für ein ständiges Nahrungsüberangebot, welches die Wildschweine direkt in Erhöhung der Population umsetzen.

Der Maiswurzelbohrer hat spät, aber sehr plastisch die Nachteile der monokulturellen Landwirtschaft für die Öffentlichkeit gezeigt. Die Firma Monsanto und ihr gentechnisch verändertes Saatgut freut sich schon darauf. In den USA sind bereits 65 Prozent der gesamten Maisanbaufläche betroffen. Der Maiswurzelbohrer verursacht Schäden von rund 1 Milliarde US-Dollar. Monsanto behauptet, dass in den USA der Anbau von resistenten transgenen Sorten eine sichere und weit verbreitete Bekämpfungsmaßnahme ist. Maissorten mit Resistenzen gegen den Maiswurzelbohrer sind in Deutschland noch nicht zugelassen.

 

Land und Forst Nr. 37-2011

 

Käfer überlebt Gentechnik-Pflanzen: Monsanto-Aktien fallen!

Monsanto-Aktien sind gestern um knapp 4 Prozent gefallen, nachdem bekannt wurde, dass Maiswurzelbohrer in Iowa Resistenzen gegen gentechnisch veränderten Mais der Firma entwickelt haben. Auf vier Feldern hat der Entomologe Aaron Gassmann der Iowa State University die resistenten Insekten entdeckt. Monsantos Bt-Mais produziert ständig ein für Insekten giftiges Protein. Die Entwicklung von Resistenzen wird dadurch begünstigt. Zwar handele es sich noch um Einzelfälle, es ist aber gleichzeitig eine Warnung an die Landwirte, ihre Anbaupraxis zu ändern, so der Wissenschaftler. Viele Landwirte praktizieren keine Fruchtfolge und fördern dadurch die Resistenzbildung. Gentechnik-Konzerne bemühen sich derzeit darum, ihre Pflanzen mit weiteren Resistenzen auszustatten und bieten mittlerweile Pflanzen mit mehreren gentechnischen Veränderungen an. Quelle: Informationsdienst Gentechnik 30.08.2011

Der Lösungsschwerpunkt muss in der Landwirtschaft liegen. Man muss sich vor dem Hintergrund der Globalisierung fragen, ob man weiter versucht, mit großflächigen Monokulturen trotz hoher Fixkosten auf den Weltmärkten mitzuhalten. Oder setzt man mit kleinteiliger, boden- und wasserkreislaufschonender Landwirtschaft einen qualitativen Kontrapunkt, welcher dann aber die geschilderten Probleme nicht weiter verschärft und deren Lösung vereinfacht.

Durch falschen Umgang mit Pflanzen können Mangelzustände und Hungerkatastrophen ausgelöst werden. Monokulturen, aus Unvernunft und Profitgier betrieben, brachten und bringen Hunger. Ganze Regionen wurden und werden dadurch in eine fatale wirtschaftliche Abhängigkeit und weiter ins Elend gestürzt. Ein Beispiel dafür ist die "Große Hungersnot" Mitte des 19. Jahrhunderts in Irland, die durch mehrere Kartoffelmissernten in Folge verursacht wurde. Rund eine Millionen Menschen kamen dabei um und etwa noch einmal so viele mussten ihre Heimat verlassen.

Medienberichte

29. 01. 2011 - Phönix - Hunger, Zorn und leere Teller

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