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Wasser

 

 

Aussage von Egon Harms vom OOWV in diesem Beitrag:

1. Wegen zu hohem Nitratgehalts mussten der OOWV bereits Brunnen schließen und neue Brunnen bohren.

2. Wegen Sorgen um die Qualität des Grundwassers mussten 2500 Messbrunnen gebohrt werden. (Anmerkung: Die Kosten für beide Massnahmen trägt der Trinkwasserkunde)

3. Das oberflächennahe Grundwasser in der Gemeinde Großenkneten ist mit Nitrat deutlich belastet. Im Durchschnitt mit dem Dreifachen des Grenzwertes von 50 mg/Liter.

4. Der natürliche Nitratgehalt liegt unter 1 mg/Liter. (Anmerkung: Der deutsche Grenzwert von 50 mg/Liter ist schon ein Zugeständnis an die Landwirtschaft. In der Schweiz beträgt der Grenzwert 25 mg/Liter).

5. Die Reinigungstechnik der Wasserwerke ist einfach. Auf Nitrat sind die Wasserwerke nicht vorbereitet. Nitrat lässt sich nicht herausfiltern. Neue teure Filteranlagen werden den Preis für das Trinkwasser um 0,50 bis 1,00 Euro m³ erhöhen. Im Extremfall werden sich die Trinkwasserpreise verdoppeln.

Ganz bedenklich ist das Ergebnis der Überprüfung von Nitrat des Brunnenwassers der Familie Orth aus Dötlingen. Der Grenzwert war weit überschritten, obwohl keine landwirtschaftlichen Nutzflächen in der Nähe des Brunnens waren.

Nitrat im Grundwasser bedroht Trinkwasser-Förderbrunnen

Nitrat droht unser Trinkwasser zu versalzen. Wie kommt es da hinein? Und welche Rolle spielt die Überdüngung landwirtschaftlicher Flächen dabei? Video (00:31 min)

Gefährlich wird Wasser für uns - womöglich sogar dauerhaft - durch den Anstieg der Nitratbelastung im Grundwasser. Beim Wasser, das wir in Norddeutschland trinken, handelt es sich - je nach Region - fast ausschließlich um Grundwasser; lediglich ein kleiner Teil des Trinkwassers stammt aus Talsperren. Noch sind die hohen Nitratwerte nur selten in den Tiefen von etwa 90 bis 100 Meter gemessen worden, in denen die Förderbrunnen unseres Trinkwassers liegen.

Ursache der Nitratbelastung: Gülle aus der Landwirtschaft

Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserband untersucht aber anhand von Messbrunnen, wie tief Nitrat bisher in die Böden gedrungen ist. Ergebnis: Auf etwa 20 Metern Tiefe ist der Nitrat-Gehalt im Grundwasser jetzt schon besorgniserregend hoch, wenn sich landwirtschaftlich genutzte Flächen in der Nähe befinden. Der Anteil von Nitrat im Trinkwasser sollte den Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter nicht überschreiten. In manchen oberflächennahen Grundwasservorkommen in Deutschland wird das Dreifache gemessen.

Die Ursache für die Nitratbelastung ist vor allem die Landwirtschaft: Es werden immer mehr Tiere gehalten und immer größere Ställe gebaut. So fallen jährlich mittlerweile rund 60 Millionen Tonnen Gülle, Mist und Reste aus Biogasanlagen an. Wie viel gedüngt wird, wird faktisch nicht kontrolliert. Auf diese Weise gelangt deutlich mehr Stickstoff aus dem Dünger in die Erde, als die Pflanzen aufnehmen können. Im Boden wandelt sich er sich zu gefährlichem Nitrat.

Belastungen des Grundwassers

Ausführlicher Hintergrundartikel des Umweltbundesamtes. (18.03.2015) extern

Das Grundwasser droht durch den Anstieg der Nitratbelastung für immer zu versalzen. Gerät der Schadstoff ins Trinkwasser, kann das gesundheitsschädlich sein, weil sich Nitrat im Körper in gefährliches Nitrit umwandeln kann, das beispielsweise den Sauerstofftransport im Blut blockiert. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt schon lange vor geringen Aufnahmemengen. Das Problem: Das gesundheitsgefährdende Nitrat lässt sich in heutigen Wasserwerken meist nicht wieder herausfiltern.

Jetzt wird die Verschleppung der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie richtig teuer!

Verantwortlich hierfür ist das Landwirtschaftsministerium um den CSU-Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, und die Mißachtung der von der EU-Kommission gesetzten Fristen.

Die EU-Kommission verklagt Deutschland wegen Nichteinhaltung der rund 25 Jahre alten EU-Nitrat-Richtlinie aus dem Jahr 1991 vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH). In Deutschland ist es bis jetzt nicht nachvollziehbar, wo wie viele "Nutz"tiere stehen und wo die Gülle hingeht. In den Niederlanden wird jeder Gülletransport mit GPS verfolgt und jedes Güllefass ist mit Labortechnik ausgerüstet.

Das Ergebnis der Erhaltung von sauberem Wasser in Deutschland ist für eine moderne Nation erschreckend. In Europa liegt Deutschland vor Malta auf dem vorletzten Platz.

Strafzahlungen von täglich Euro 150.000,00 sind möglich. Hochgerechnet könnten 200 bis 300 Millionen Euro an Strafzahlungen fällig werden.

Die Kosten für die Beseitigung der entstandenen Schäden in Millionenhöhe kommen noch hinzu.

Nach dem Verursacherprinzip müssen hier Wege gefunden werden, die die Kosten nicht auf den Steuerzahler abwälzen. Eine Kürzung der landwirtschaftlichen Subventionen in Höhe der Strafzahlungen wäre hier ein Weg. Dabei sollten die "ehrlichen" Betriebe nicht benachteiligt werden. Sicherlich kennt die Landwirtschaftskammer hier einen Weg.

Es ist schon bezeichnend, dass die Politik-Lobbyisten aus dem Agrarbereich, der nur 0,6 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung erbringt, dafür aber über 50 Prozent der Flächen nutzt, ihre Ziele zur Geldvermehrung zu Lasten der Gesellschaft mit aller Macht und auf Kosten der Steuerzahler durchsetzen wollen.

Wie das Ergebnis bei der Nichteinhaltung der Europäischen Wasserrahmen-richtlinien beweist, nimmt das von der CSU geführte Landwirtschaftsministerium eine erkennbare Blockadehaltung bei der Umsetzung der europäischen Richtlinien ein. Die Reihe von industriefreundlichen Entscheidungen zu Lasten von Mensch, Umwelt und Tier, setzt sich fort. Fehlentscheidungen bei der Agro-Gentechnik, bei der Wiederzulassung des Ackergiftes "Glyphosat" und die großen Versäumnisse beim Tierschutz machen dieses Ministerium in dieser Zusammensetzung eigentlich überflüssig.


09. 05. 2016 - Weser Kurier - Zu viel Nitrat im Wasser

09. 05. 2016 - Weser Kurier - Kommentar über Nitrat im Wasser

29. 04. 2016 - NWZ - Brüssel watscht Berlin ab

24. 11. 2015 - WDR - Staatlich geduldete Brunnenvergiftung

07. 05. 2014 - Deutscher Bundestag - Antrag - Den Umgang mit Nährstoffen an die Umwelt anpassen.

30. 11. 2011 - Bundesregierung - Antwort auf  "Kleine Anfrage" zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie

 

Weitere Ställe, weitere Gülle, noch mehr Nitrat im Wasser!

Am Beispiel der Gemeinde Großenkneten im Landkreis Oldenburg wird es ganz deutlich. Ohne Rücksicht auf Mensch, Umwelt und Tier betreibt die Gemeinde Großenkneten ein landwirtschaftliches Zukunftsmanagement. Noch mehr Gülle belastet das Wasser. Eine weitere Steigerung der Tierzahlen wird eine weitere Schädigung des Grundwassers nach sich ziehen.

Mut gegen Macht: Uwe Behrens kämpft in Großenkneten gegen eine neue Hähnchenmastanlage.

Mut gegen Macht: Uns stinkt`s! Die Mistrevolte

WDR-Sendung vom 18. 11. 2015

Die Doku zeigt den Widerstand der Menschen in der Eifel gegen sogenannte Gülle-LKW, die Mist aus den Güllehochburgen Münsterland, Niedersachsen und auch aus den Niederlanden in die Eifel bringen. Ein legaler, aber wenig kontrollierter Handel. Schon heute sind 40 Prozent des deutschen Grundwasservorkommens stark mit gesundheitsschädlichem Nitrat belastet.

 

Gülle-Gefahr für die Umwelt

Sauberes Wasser ist für Menschen lebenswichtig. Mittlerweile ist das Anrecht auf sauberes Wasser auch ein Menschenrecht.

Deutschland wird die Europäischen Wasserrahmenrichtlinien nicht einhalten. Zitat ZDF WISO: „Europaweit hat nur noch Malta mehr Nitrat im Grundwasser als Deutschland.“

Der Mensch nimmt Nitrat vorwiegend über pflanzliche Lebensmittel und über das Trinkwasser auf. Nitrat wird durch Reduktion zum höchst giftigen und gesundheitsschädlichen Nitrit.

Hauptverantwortlich für die hohe Belastung unserer Gewässer ist die industrielle Landwirtschaft mit den Massentierhaltungsanlagen und sind die Gärreste aus den Biogasanlagen. (Umweltbundesamt)

 

Neben Nitrat rücken zunehmend die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in den Fokus.

Bereits im Jahr 1978 titelte der Spiegel „Vergiften uns die Bauern?“. Die hier beschriebene Erkenntnisse haben leider nichts gebracht.

Alleine in den letzten 20 Jahren ist die Absatzmenge von Pestiziden wie Glyphosat und Co. in Deutschland um fast 40 % gestiegen. Instrumente, die den Einsatz von Ackergiften begrenzen sollen – wie der von der Bundesregierung initiierte Nationale Aktionsplan zum nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (NAP) – reichen offenbar nicht aus, um diese besorgniserregende Entwicklung zu korrigieren. Auch die Zulassungsverfahren sind lückenhaft.

2014 wurden in Deutschland über 100.000 Tonnen Pflanzenschutzmittel mit knapp 35.000 Tonnen an Wirkstoffen verkauft (ohne Gase zum Vorratsschutz). Die Herbizide (Mittel gegen "Unkräuter"), Fungizide (Mittel gegen Pilzbefall), Insektizide (Mittel gegen Insektenbefall) und Wachstumsregler werden vor allem in der Landwirtschaft, mit Ausnahmegenehmigung auch bei Gleisanlagen oder auf Wegen und Plätzen verwendet. Insgesamt sind in Deutschland derzeit 776 verschiedene Pflanzenschutzmittel und 276 Wirkstoffe zugelassen.

Weniger als zehn Prozent der Pflanzenschutzmittel gehen in die Pflanzen. Der Rest diffundiert in die Luft und geht über den Boden in die Fließgewässer und ins Grundwasser.

29. 10. 2015 - NWZ - Grüne sorgen sich ums Wasser

29. 10. 2015 - Kreiszeitung - Eduard Hüsers - Landvolk mit ins Boot holen

05. 10. 2015 - idw - Deutschland braucht eine Abgabe auf Pflanzenschutzmittel

24. 06. 2015 - HAZ - Pestizide belasten Grundwasser

23. 06. 2015 - NDR - Pestizidgefahr im Grundwasser

Juni 2015 - NLWKN - Pflanzenschutzmittel im Grundwasser 1989 - 2013

14. 04. 2015 - Uni Koblenz - PM - Belastung von Gewässern deutlich höher als erwartet

31. 01. 2014 - Hamburger Abendblatt - Pestizide angeblich viel giftiger als gedacht

18. 06. 2013 - SpiegelOnline - Pestizide - Schleichender Tod im See

Antibiotika im Wasser!

         

Presse

Qualzüchtungen und Qualhaltungen der industriellen Massentierhaltung sind ohne Antibiotika nicht möglich. Zwischen 1.500 und 1.700 Tonnen Antibiotika verfüttern die deutschen Tierhalter jedes Jahr an ihre Tiere. Hinzu kommen wahrscheinlich nicht unerhebliche Mengen Antibiotika, die von sogenannten „Autobahntierärzten“ verkauft oder/und aus dem Ausland bezogen werden. Der Einsatz von noch wirksamen Reserveantibiotika in der Tierhaltung, in Krankenhäusern oftmals die letzte Möglichkeit, einen Patienten zu retten, steigt. Der Anteil von LA-MRSA, also von multiresistenten Keimen aus der Tierhaltunghaltung, liegt in den Regionen mit hoher Tierdichte bereits bei 30 Prozent.

Das vom OOWV im Grundwasser nachgewiesene Medikament Sulfadimidin stammt unzweifelhaft aus der industriellen Massentierhaltung. Das untersuchte Wasser ist deutlich jünger als zehn Jahre. Und Sulfadimidin ist seit mindestens 20 Jahren nicht mehr in der Humanmedizin zugelassen.

 

24. 06. 2015 - Weser Kurier - Medikamente gelagen ins Grundwasser

18. 06. 2015 - Kreiszeitung - Experten suchen nach Antibiotika

21. 11. 2014 - NWZ - Wasserverband besorgt wegen Antibiotika-Funds

06. 11. 2014 - Kreiszeitung - OOWV findet Antibiotika im Cloppenburger Trinkwasser

02. 07. 2014 - agarheute - Antibiotikahaltige Gülle stört Boden-Bakterien

20. 03. 2014 - NDR - Antibiotika aus der Tiermast im Grundwasser

Mehr Informationen zum multiresistenten tierassoziiertem MRSA

Qualzüchtungen

Die zu erwartenden Strafzahlungen für die Nichteinhaltung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinien wird die Bundesrepublik sicherlich nach dem Verursacherprinzip auf die Bundesländer umlegen. Die Hauptverursacher befinden sich in Niedersachsen. Es darf nicht sein, dass dann der Steuerzahler für die Strafzahlungen einspringen muss. Hier kann dann einmal die Landwirtschaftskammer Kreativität beweisen und statt jedes Jahr fast eine Milliarde Euro an Subventionen zu verteilen, auch einmal die Strafzahlungen bei den Verursachern einfordern und an das Land Niedersachsen erstatten.

Zum Teil werden die tatsächlichen Überschüsse durch Bilanzierungstricks verschleiert oder es wird bewusst mit falschen Zahlen gearbeitet. Das ausgerechnet ein Vorstandsmitglied der DLG, Prof. Christen, die fehlende Ehrlichkeit reklamiert, ist schon bezeichnend.

Da gibt es peinliche Aussagen vom Bauernverbands-Vize Werner Hilse bei einem Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Darin hatte Hilse behauptet, die ansteigenden Belastungen des Grundwassers stammten „zum größten Teil“ aus lang zurückliegenden Zeiten“ von früheren Misthaufen auf den Bauernhöfen und nicht aus der Intensivtierhaltung. Auch der Oldenburger Landvolkverband versteht es prächtig, immer wieder inhaltliche Falschmeldungen über den Gewässerzustand in der Presse zu platzieren und Druck auf die Kritiker auszuüben.

Kreiszeitung vom 22. 03. 2014

 

NWZ vom 07. 03. 2015

 

NWZ vom 15. 09. 2015

VSR-Pressemitteilung vom 28. 09. 2015

Das hätte der Ortslandvolkverband auch geschickter organisieren können! Wenigsten eine Probe über dem Grenzwert hätte diese Aktion glaubwürdiger erscheinen lassen. Natürlich wissen die Landwirte, wo sie weniger belastetes Wasser finden. Die Motivation der Landwirte ist auch eine ganz andere, als die der besorgten Bürger. Dem VSR-Gewässerschutz ist es nicht möglich, bei der Wasser-Analyse festzustellen, wo das untersuchte Wasser herkommt und ob es sich eventuell um Wasser aus Fließgewässern oder aus der Wasserleitung handelt.

02. 12. 2015 - idw - PM -  Belastung der Weserdurch Nährstoffeinträge im Vergleich

02. 12. 2015 - NWZ - Wasserschützer schlagen Alarm

22. 10. 2015 - Wildeshauser Zeitung - Düngstruper Wasser ist arg mit Nitrat belastet

07. 07. 2015 - NWZ - Ziemliches Problem im Ganderkeseer Grundwasser

01. 07. 2015 - NWZ - Gewässerschutz kritisiert Überdüngung

04. 06. 2015 - NWZ - Bei einer Probe steigt das Messgerät aus

24. 06. 2014 - NWZ - Halenhorster Brunnenwasser doppelt belastet

06. 09. 2011 - Wildeshauser Zeitung - Hohe Nitratbelastung im Grundwasser

Die Entwicklung des Nitratgehaltes im Einzugsgebiet des Wasserwerkes Großenkneten zeigt die Wahrheit!

Um etwa in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta die maximale Düngermenge nicht zu überschreiten, müssten 3,3 Millionen Tonnen Gülle und Mist über weite Strecken in andere aufnahmefähige Regionen gebracht werden. Bei einem Fassungsvermögen der derzeit größten Gülletanker von rund 25.000 Litern wären das rund 130.000 Fahrten pro Jahr.

Das Resultat der Belastungen zeigt, dass diese Fahrten nicht vorgenommen werden und die Gülle und Gärreste illegal mehrfach übereinander auf den Äckern landen.

Hinzu kommen noch 2 Millionen Tonnen Gülle- und Trockenkot-Exporte aus den Niederlanden nach Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, die zusätzlich 230.000 Hektar belegen. Nach Ansicht von Experten ist jeder zweite Transport illegal.

Der Landesverband Niedersachsen/Bremen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) bewertet die massenhaften und teuren Transporte von Gülle-, Trockenkot- und Gärrest-Überschüssen als eine allenfalls kurzfristig gerechtfertigte Notlösung. Selbst wenn man Gülle in Ackerbau-Regionen verbringe, blieben die anderen negativen Begleiterscheinungen einer agrarindustriellen Überschussproduktion in den betroffenen Regionen, wie z.B. die Häufung von umwelt- und anwohnerschädlichen Emissionen und Keimen. Diese Keime und möglicherweise auch Seuchen würden durch die Gülle-Transporte auch noch in anderen Regionen verbreitet.

Zu den Gülletransporten gibt es eine treffende Anmerkung von Probst a. D. Wolf von Nordheim:

Die Landvolk-Parole „Gülle besser verteilen – Problem gelöst“ überzeugt nur am Stammtisch: Mir ist fast kein Ackerbauer aus Ost-Niedersachsen bekannt, der seine Bestellungen bei einer Gülle-Börse erhöht oder neu platziert hätte. Skepsis überwiegt: „Wer weiß, was die aus dem Westen bei uns hier abladen wollen…“ Oder wie ein Getreidebauer südlich Peine mir sagte: „Die Asse unter dem Acker reicht mir schon völlig – da brauch ich nicht noch so nen Zeug auf dem Acker“.

Auch in Deutschland ist es deshalb, wie in den Niederlanden, erforderlich, die kriminellen Handlungen zu unterbinden und die Gülletransporte mit GPS zu verfolgen und jedes Güllefass mit Labortechnik auszurüsten.

Durch Klärschlämme erhöhen sich die regional nicht unterzubringenden Nährstoff-Überschüsse zusätzlich noch einmal erheblich.

300.000 Tonen Stickstoff aus Mineraldünger werden jährlich in Niedersachsen eingesetzt. In der Düngeverordnung findet sich dieser Stickstoffdünger nicht wieder.

Bis zu 45 Prozent des anfallenden Stickstoffes aus Gülle, Kot und Mist aus dem Stall, aus der Lagerung und bei der Ausbringung gehen in Form von Ammoniak in die Luft. Der kommt natürlich wieder herunter. Bis zu 50 kg Stickstoff pro Hektar und Jahr kommen in manchen Teilen Niedersachsens aus der Luft. Laut Umweltbundesamt verursacht jedes Kilo ausgestoßenes Ammoniak 27 Euro Umweltkosten.

Die Niedersächsische Nordseeküste ist seit 150 Jahren Erholungsraum für viele Menschen und seit 1986 als Nationalpark geschützt. Eine große Gefahr für den Tourismus stellen die über Ems, Hunte und Weser und über die Luftströme eingeleiteten Nährstoffe aus der industriellen Landwirtschaft dar.

Die Ferienregion "Südliche Nordseeküste" mit rund 11,5 Millionen Übernachtungen und einem Jahreumsatz von 2,4 Milliarden Euro ist eine der großen Wirtschaftskräfte in Niedersachsen.Das Vorantreiben der Industrialisierung der Landwirtschaft schadet auch dem Niedersächsischen Tourismuskonzept.

Die Umsätze könnten sich zukünftig durch Schlagzeilen wie "Killeralgen am Nordseestrand" negativ entwickeln.

Bundespräsident Joachim Gauck sagte anlässlich der Eröffnung der „Woche der Umwelt“: Umweltpolitik heißt für mich, dass Kosten für Umweltbelastungen und Umweltrisiken den Verursachern in Rechnung gestellt werden und nicht dem Steuerzahler.“ Es könne nicht sein, dass solche Kosten der Generation der Enkelkinder aufgebürdet werden. „Eine solche Haltung wäre schlicht verantwortungslos.“

Die Forderungen vom Bündnis MUT sind:

1. Die Umweltsünder strafrechtlich zu verfolgen und hart zu bestrafen!

2. Die Kosten für die Beseitigung der Schäden den Verursachern in Rechnung zu stellen und nicht aus Steuermittel zu begleichen!

3. Alle Strafverfolgungsmaßnahmen müssen von der Landwirtschaftskammer zusammengefasst und die Namen der "Brunnenvergifter" im Internet veröffentlicht werden!

4. Die Tierbestände in der Massen- bzw. Intensivtierhaltung müssen deutlich reduziert werden, damit unsinnige Gülletransporte über hunderte von Kilometern überflüssig werden!

5. Von den Genehmigungsbehörden dürfen keine weiteren Bau- und Betriebsgenehmigungen für industrielle Massentierhaltungs- und Biogasanlagen erteilt werden. Wege dafür gibt es!

6. Rückbau-Anordnungen von nicht tierschutzgerechten Tierhaltungsanlagen und Anlagen, die nicht den technischen Anforderungen im Bereich Brandschutz, Filtertechnik etc. entsprechen, müssen von den Genehmigungsbehörden ausgesprochen werden!

Medienberichte

 

Kreiszeitung vom 21. 09. 2016

 

Kreiszeitung vom 13. 08. 2016

 

Kreiszeitung vom 08. 08. 2016

09. 06. 2016 - NWZ - Gülleverordnung - Minister sieht Fehler in Berlin

01. 03. 2016 - NWZ - Auf der Suche nach Umweltsündern

19. 01. 2016 - NOZ - Tausende Gewässer belastet

14. 01. 2016 - Weser-Kurier - Noch immer zu viel Dünger auf den Feldern

13. 01. 2016 - NWZ - Region hat ein tierisches Problem

12. 01. 2016 - Weser Kurier - Wie ein Nährstoff zum Schadstoff verkommt

05. 01. 2016 - NWZ - Landkreis gibt bei Nitrat noch keine Entwarnung

04. 01. 2016 - Kreiszeitung - Leserbrief "Gute Nacht Marie"

30. 12. 2015 - Kreiszeitung - Nitrat-Höchstwerte in Bargloy

20. 11. 2015 - WDR - Video - Mut gegen Macht - Uns stink`s! Die Mistrevolte

23. 09. 2015 - ZDF - Video - EU Vertragsverletzungsverfahren wegen Nitrat im Grundwasser

29. 07. 2015 - Kreiszeitung - Wichtigstes Lebensmittel aus dem Wasserhahn

25. 07. 2015 - ZDF planet e - Video - Zeitbombe im Trinkwasser

16. 07. 2015 - Die Welt - Im Grundwasser tickt eine Nitrat-Zeitbombe

11. 04. 2015 - NOZ - Gigantisches Schadstoffproblem

16. 02. 2015 - Weser Kurier - Güllegesetz sorgt für Stunk

26. 02. 2015 - Weser Kurier - Leserbriefe

22. 01. 2015 - NWZ - Grenzwerte dreimal überschritten

31. 12. 2014 - ZDF Wiso - Video - Schleichende Vergiftung durch Nitrat im Trinkwasser

26. 11. 2014 - Kreiszeitung - Alarmierende Nitratwerte im Grundwasser entdeckt

August 2014 - Schrot & Korn - Dünger macht Meere dunkel

22. 05. 2014 - Wildeshauser Zeitung - Nordwest-Radio - Wir müssen den Trend umkehren

26. 04. 2014 - Kreiszeitung - Sorgen um die Zukunft des Grundwassers

13. 03. 2014 - NWZ - Äcker voll mit Phosphat

08. 12. 2013 - Phoenix - Video - Die Spur der Schweine (Doku)

30. 08. 2013 - Kreiszeitung - Nordwest-Radio in Goldenstedt

03. 09. 2013 - Kreiszeitung - Leserbrief zur Sendung im Nordwest-Radio

23. 07. 2013 - Report Mainz - Video - Zu viel Nitrate im Grundwasser

10. 05. 2012 - ZEITonline - Nitrateintrag - Schleichende Vergiftung

09. 06. 2012 - Weser Kurier - Zuviel Gülle im Grundwasser

März 2012 - Provieh - Gülleüberschüsse gefährden die Gewässerqualität

08. 08. 2011 - Spiegel - Land unter