kontakt@buendnis-mut.de

"Wir haben es satt!" Berlin 2012

 

Tausende fordern neue Agrarpoitik

Zum Auftakt der Grünen Woche gingen mehrere tausend Menschen für eine neue Agrarpolitik auf die Straße.  Auch Mitglieder vom Bündnis MUT waren dabei.
Mit Trillerpfeifen, Trommeln und Kuhglocken machten nach Veranstalterschätzung rund 23.000 Teilnehmer ihrem Ärger Luft. „Power to the Bauer“ stand auf einer Fahne, „Gentechnik nicht auf meinem Teller“ lautete der Spruch auf einem Banner.
Mehr als 90 Organisationen – Tier- und Umweltschützer, Landwirte und Entwicklungshelfer – hatten zu der Kundgebung unter dem Motto „Wir haben es satt!“ aufgerufen. „Wir sind mehr als zufrieden“, sagte Mitorganisator Jochen Fritz. „Wir hätten nicht mit so vielen Teilnehmern gerechnet.“ Ursprünglich sei man von etwa 10.000 Demonstranten ausgegangen.
Fördermittel für Agrarbetriebe müssten künftig an ökologische und soziale Kriterien sowie Tierschutzstandards gekoppelt werden, forderten die Demonstranten. Bei Subventionen müssten auch Obergrenzen für Großbetriebe eingeführt und sämtliche Subventionen für den Agrarexport gestrichen werden. Die Bundesregierung dürfe bei der Reform der EU-Agrarpolitik zudem nicht als „Steigbügelhalter der Agrarindustrie“ auftreten.
Die europäische Agrarpolitik brauche eine „Kehrtwende weg von Überproduktion und Fleischexporten“, forderte die Sprecherin des internationalen Dachverbandes von Umweltorganisationen „Friends of the Earth“, Mariann Bassey. Für das Menschenrecht auf Nahrung müssten die Spekulation mit Lebensmitteln und der „Agrospritboom ausgebremst“ werden. Der von der Politik zu verantwortende „Landraub für Futtermittel und Agrosprit“ in den Ländern des Südens treibe dort die Lebensmittelpreise in die Höhe und schließe Hungernde vom Zugang zu fruchtbarem Land und zu Lebensmitteln aus, kritisierte die Nigerianerin.

 

   

Mitglieder Bündnis MUT

 

Mitglieder Bündnis MUT


Die deutsche Politik sei zunehmend mitverantwortlich für den Hunger in der Welt, indem sie korrupte Systeme mit unterstütze und durch Billigfleischexporte regionale Strukturen zerstöre, kritisierte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger. Auch in Deutschland müssten jährlich viele Bauernhöfe schließen, weil sie mit der Billigproduktion großer Agrarkonzerne nicht mehr mithalten könnten. Der Einsatz von Medikamenten wie Antibiotika in der Massentierhaltung bedrohe zudem die Gesundheit der Menschen. „Die Agrarpolitik muss gerechter, fairer und ökologischer werden.“
Die Star-Köchin Sarah Wiener forderte grundlegende Konsequenzen aus anhaltenden Lebensmittelskandalen. „Wir müssen weg von der Agrarindustrie, hin zu einer bäuerlichen und nachhaltigen Landwirtschaft“, betonte die Gastronomin. „Wir haben diese ständigen Lebensmittelskandale satt.“

 

   

 

 

 

 

 

   

 

 

 

 

   

 

 

 

Ende