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Zunehmende Kritik am Fleischkonsum

Die Fleischproduktion ist Ursache von Umweltzerstörung, Wasser- und Nahrungsmittelverschwendung, hohen Gesundheitsrisiken usw. Weniger Fleisch essen – das ist das Fazit all dieser Artikel. Dennoch wird weltweit viel und immer mehr Fleisch »produziert«. Deshalb drängt sich die Frage auf: Geht es hier nur um Profit? Oder noch um ganz andere Ziele? 

Jonathan S. Foer, geboren 1977, erklärt in seinem Zeit-Interview, dass jeder Hamburger den Hersteller 50 Cent koste, aber Umweltkosten von 200 Dollar verursache. »Da sind die Gesundheitskosten noch gar nicht drin, da ist von Grausamkeit gegen Tiere noch gar nicht die Rede. Es geht nur um die Kosten für die Umwelt.«

Die Fleischproduktion erfordert Monokulturen, die Monokulturen erfordern den Einsatz vieler Pestizide, Herbizide usw., die Chemikalien gehen ins Grundwasser, in die Flüsse, schaden den Bienen. Die Massentierhaltung produziert Unmengen an Gülle und Treibhausgase. In rund 30 Jahren werden die Meere leergefischt sein, usw. usf. Wenn Statistiken und Warnungen nicht genügen, was braucht es noch? Foer: »Es könnte aber auch eine Seuche sein, die uns zur Umkehr zwingt, das halte ich für am wahrscheinlichsten. Immer wieder wird der Planet von Erregern heimgesucht, die aus diesen Mastställen stammen.«

Armin Risi, Kopponline

18. August 2010  

Die industriellen Tiermäster als auch die Fleischindustrie argumentieren ständig, dass die Erzeugung von "Billigfleisch" erforderlich ist, weil sonst die einkommensschwachen Bevölkerungsschichten unterversorgt seien.

Wie aus einer Studie der Techniker Krankenkasse hervorgeht, ist eher davon auszugehen, dass gerade die Bevölkerungsschichten mit höheren Einkommen ihren Fleischkonsum einschränken und damit auch bewusst auf das industriell erzeugte "Billigfleisch" verzichten.

Diese Erkenntnis ist auch der Beweis dafür, dass ein schrittweiser Umstieg von "Billigfleisch" auf hochwertiges Obst und Gemüse auch bei den einkommensschwachen Bevölkerungsschichten möglich sein muss. Insbesondere saisonales Gemüse ist erheblich preiswerter als Billigfleisch aus einer Qualhaltung. Außerdem ist die Überprüfung der Frische bei Obst und Gemüse erheblich einfacher, als bei abgepacktem Fleisch.

 

Januar 2013 - Techniker Krankenkasse - Iss was, Deutschland?

Um Unterernährung vorzubeugen, empfiehlt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) deshalb, dass jeder Mensch pro Tag 20 Gramm an tierischem Eiweiß zu sich nimmt, also 7,3 Kilogramm pro Jahr. Aber auch wer ganz auf Fleisch und Fisch verzichtet, kann sich gesund ernähren - wenn er auf eine ausgewogene vegetarische Kost achtet.

Doch die wenigsten Deutschen ernähren sich vegetarisch. Im Gegenteil, die Deutschen nehmen mehr als genug tierisches Eiweiß zu sich, belegen die Zahlen der Nationalen Verzehrstudie II: Jeder deutsche Mann isst am Tag 103 Gramm Fleisch, Wurst oder Fleischerzeugnisse, also über 700 Gramm pro Woche. Frauen essen im Durchschnitt deutlich weniger davon: Täglich landen 53 Gramm auf ihren Tellern. Tierische Proteine aus Fisch, Eiern und Milch kommen jedoch noch hinzu.

Und wie viel Fleisch sollte man essen? Der Bundesverband der Verbraucherzentralen empfiehlt 300 bis maximal 600 Gramm wöchentlich. Denn nicht jeder Bestandteil des Fleischs ist gesund. Vor allem Cholesterin steht im Verruf, denn es spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Gefäßkrankheiten und Herzinfarkten. Immer wieder taucht auch der Verdacht auf, dass rotes Fleisch - von Rind und Schwein - das Risiko für Krebs- und Herz-Kreislauferkrankungen erhöht. Im Frühjahr 2009 haben US-Forscher beispielsweise eine große Studie veröffentlicht, die den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von rotem Fleisch und einer erhöhten Sterblichkeitsrate durch Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen nahelegte.

 

Studien und Berichte

Juli 2013 - kfd und MISEREOR - Präsentation Fleischkosum

07. 12. 2012 - ASS - Umweltbundesamt zum Zusammenhang von Fleischkonsum und Welthunger

17. 07. 2012 - Süddeutsche Zeitung - Fleisch kann man nicht wie Billigpullover einkaufen

Juni 2012 - BUND - Faktoren Fleischboom

09. 01. 2011 - ZEITonline - Ein Lob dem Sonntagsbraten