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Wir haben es satt! Berlin 2016

 

 

 

           

"Wir haben Agrarindustrie satt". Besser kann man es nicht umschreiben.

 

 

Einige tausend Bauern nahmen an dieser Demonstration teil. 130 davon waren aus allen Teilen Deutschlands in mehrtägiger Anfahrt mit dem Traktor nach Berlin gekommen.

Treckerparaden-Video

 

"Die Politik spricht nicht in meinem Namen". Ein Statement vor dem Sitz des Bundesrates.

 

Viele Mitglieder vom Bündnis MUT sind mit Bussen, mit der Bahn oder dem PKW angereist und nahmen an dem kilometerlangen Demonstrationszug teil.

 

Was ist mit unseren Bauern passiert?

         

Was wollen die Demonstranten?

Die Zahl der Bauernhöfe ist seit 1989 um 400.000 gesunken!

(NWZ vom 17. 11. 2014)

Großbauern schlucken kleine landwirtschaftliche Betriebe.

Hier einige Zahlen und Fakten zur Land- und Forstwirtschaft und Fischerei vom Statischen Bundesamt:

Anteil am Arbeitsmarkt 2014 von rund 43 Millionen Erwerbstätigen: 1,5 Prozent (1950=24,6 Prozent)

Anteil an der Bruttowertschöpfung 2015: 0,6 Prozent.Dieser äußerst geringe Anteil zeigt auch ein deutliches Missverhältnis zum Flächenverbrauch durch die Landwirtschaft von über 50%.

Subventionszahlungen an Deutsche Bauern 2015: 5,15 Milliarden Euro Direktzahlungen aus Brüssel.

Landvolkchef Werner Hilse (Hilse KG 29465 Schnega) erhielt alleine rund Euro 72.000 Subventionen.

7.800 landwirtschaftliche Betriebe beantragen 2015 Beifilfe bis zu Euro 10.000,00 als direkte Zuschüsse pro Darlehen. Gesamtpaket rund Euro 70 Millionen.

Die Erhöhung des Bundeszuschusses zur Landwirtschaftlichen Unfallversicherung auf Euro 178 Millionen führt 2016 zu einer deutlichen Absenkung der Beiträge.

Diese gesamte Branche kann scheinbar ohne Subventionen nicht überleben. Ein Paradigmenwechsel muss her. Ganz schnell!

Die Bayern gehen hierbei voran. "Unser Weg kann nicht die Masse sein" sagt CSU-Staatsminister Helmut Brunner. Der Staatsminister will in Bayern die Biobetriebe deutlich ausbauen, weil hier noch Einkommen für die Landwirte erschlossen werden können. Von 2012 bis 2020 will Brunner die Bio-Produktion verdoppeln. (Passauer Neue Presse vom 14. 01. 2016)

 

Die Reden auf der Demo 2016

Trotz winterlicher Temperaturen demonstrierten 23.000 Menschen, stellvertretend für Millionen Sympathisanten von Bauernhöfen, gegen die Industrialisierung der Landwirtschaft.

Wir haben Agrarindustrie satt“. Diesem Aufruf folgten Bauern, Imker, Tier- und Naturschützer, Lebensmittelhandwerker, Köche und Verbraucher.

Gerade die Imker beklagen ganz stark den Einsatz von Pestiziden und den Verlust von vielen Bienenvölkern.

Die Menschen wollen keine Gentechnik auf dem Acker, im Trog und auf dem Teller, sie wollen keine Qualzüchtungen und Qualhaltungen, sie wollen keinen Antibiotikaeinsatz als Masthilfe oder Gesundheitsdoping, sie wollen keine Vergüllung der Landschaften und damit die eine vielfache Überschreitung der Nitratgrenzwerte etc. Sie möchten, dass die Tiere auf der Weide grasen können, dass die Schweine auf Stroh stehen und ihre Ringelschwänze behalten können, sie möchten eine tiergerechte Besatzdichte, verantwortungsvolle Tierverladungen und Tiertransporte und Schlachthofbedingungen, die Menschen und Tieren gerecht werden.

Alle Forderung stehen gegen das Gewinnstreben der ausschließlich auf Wachstum und Gewinnmaximierung ausgerichteten Agrarindustrie mit ihren Zulieferern und Helfern, ohne Rücksicht auf Mensch, Umwelt und Tier.

Wir möchten, dass die Bauern vom Verkauf ihrer hochwertigen Produkte gut leben können. Dazu gehört eine Kennzeichnung, insbesondere von Billigfleisch, und staatlich festgesetzte Mindestpreise.

Es gibt auch eine Gegenbewegung von Tierhaltern, die sich nicht mit den o. g. Zielen identifizieren können. Sie reduzieren ihren eigenen Anspruch auf

„Wir machen Euch satt“.